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Kondenswasser bei der Wärmepumpe – wohin damit?

Wasser, wo keines sein sollte? Genau das passiert bei vielen Wärmepumpen – ganz ohne Defekt. Besonders bei Luft-Wasser-Wärmepumpen entsteht durch das Entziehen der Luftfeuchtigkeit sogenanntes Kondenswasser. Klingt harmlos, kann aber schnell zum Problem werden: nasse Kellerwände, vereiste Einfahrten oder Ärger mit der Kommune, wenn das Wasser nicht korrekt abgeleitet wird.

 

Für Hausbesitzer stellt sich oft die Frage: Wohin mit dem Kondensat? In die Kanalisation? Versickern lassen? Oder doch lieber sammeln und entsorgen? Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab – von der Bauweise, dem Grundstück und den rechtlichen Rahmenbedingungen.

 

In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen ganz konkret, was Sie beim Thema Kondenswasser beachten müssen, was erlaubt ist – und wie Sie es clever lösen. Ganz ohne Fachchinesisch, dafür mit praktischen Tipps und Erfahrungswerten aus dem Alltag eines Meisterbetriebs.


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Warum entsteht Kondenswasser bei der Wärmepumpe?

 

Kondenswasser entsteht ganz natürlich – und bei Wärmepumpen sogar recht häufig. Vor allem bei Luft-Wasser-Wärmepumpen kommt es regelmäßig vor, dass sich Feuchtigkeit aus der Luft an kalten Bauteilen niederschlägt. Genau hier setzen wir an: Warum passiert das eigentlich?

 

Physikalischer Hintergrund – einfach erklärt

Wärmepumpen, die mit Außenluft arbeiten, saugen feuchte Luft an und entziehen ihr Wärme. Dabei kühlt sich die Luft innerhalb der Anlage ab – und zwar oft unter den sogenannten Taupunkt. Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Luft ihre Feuchtigkeit nicht mehr halten kann. Das Wasser schlägt sich nieder – Kondenswasser entsteht.

 

Man kann sich das vorstellen wie ein eiskaltes Glas Wasser im Sommer: Die Luftfeuchtigkeit kondensiert an der kalten Glasoberfläche. Bei der Wärmepumpe passiert genau das – nur technisch gewollt und regelmäßig.

 

Wann entsteht wie viel Kondensat?

Die Menge hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Luftfeuchtigkeit: Je feuchter die Außenluft, desto mehr Kondensat.
  • Temperatur: Vor allem bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt entsteht viel Wasser.
  • Betriebsdauer: Eine Pumpe, die häufig läuft, produziert mehr Kondensat.

Pro Tag können da schnell mehrere Liter zusammenkommen – im Winter sogar bis zu 20 Liter am Tag! Gerade deshalb ist eine durchdachte Kondensatableitung kein Luxus, sondern Pflicht.

 

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Kann ich das Kondenswasser der Wärmepumpe versickern lassen – oder muss ich es ableiten?

 

Viele Hausbesitzer fragen sich, ob das Kondenswasser einfach im Boden versickern darf – oder ob es zwingend abgeleitet werden muss. Die Antwort hängt vom Grundstück, der Bauweise und den geltenden Vorschriften ab.

 

Gesetzliche Anforderungen und Normen (DIN 1986, GEG etc.)

In Deutschland ist die Ableitung von Kondensat über gesetzliche Vorgaben geregelt – etwa durch:

  • die DIN 1986-100 (Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke),
  • das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und
  • in Teilen auch durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG).


Demnach gilt: Kondensat versickern lassen ist grundsätzlich nicht erlaubt. Es handelt sich rechtlich gesehen um Abwasser – und muss entsprechend behandelt werden. Das bedeutet in der Praxis: Eine direkte Einleitung in das Erdreich ist nur zulässig, wenn sichergestellt ist, dass keine Gefährdung für Boden oder Grundwasser besteht – etwa durch eine gezielte Versickerung über ein Kiesbett.

 

In vielen Kommunen ist eine Ableitung ins öffentliche Abwassersystem vorgeschrieben. Hierzu zählen sowohl:

  • der Anschluss ans Schmutzwasserkanal (häufig bei Innenaufstellung),
  • als auch – unter Auflagen – die Einleitung ins Regenwassersystem.

 

Unterschiede je nach Wärmepumpenart

Nicht jede Wärmepumpe produziert gleich viel Kondenswasser:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen am meisten, besonders bei kalter, feuchter Außenluft.
  • Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen produzieren kaum oder gar kein Kondensat, da sie auf Luft als Wärmequelle verzichten.
     

Deshalb ist die Art der Wärmepumpe entscheidend für die Planung der Kondensatführung. Während bei Sole- und Wasser-Wärmepumpen das Thema meist entfällt, gehört bei Luft-Wärmepumpen eine Entwässerungslösung zur Standardausstattung – idealerweise direkt vom Fachbetrieb mitgeplant.

 

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Typische Ableitungsmöglichkeiten im Eigenheim

 

Wohin mit dem Kondenswasser der Wärmepumpe? In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen die gängigsten Möglichkeiten, wie das Kondensat einer Wärmepumpe fachgerecht und sicher abgeführt werden kann.

 

Direkter Anschluss an das Abwasser (mit Siphon)

Die wohl sicherste Methode ist der Anschluss an den Schmutzwasserkanal. Dabei wird das Kondensat über ein Rohrsystem ins häusliche Abwassernetz eingeleitet – allerdings nur mit einem Siphon dazwischen! Der Siphon erfüllt zwei wichtige Funktionen: Er verhindert Geruchsbelästigungen aus dem Kanal und schützt die Wärmepumpe vor Rückstau und Frost.

 

Diese Lösung ist besonders bei Innenaufstellung verbreitet, etwa im Technikraum oder Keller. Wichtig ist: Der Anschluss muss dauerhaft dicht und frostsicher sein. Ein Rückstauventil ist in vielen Fällen Pflicht.

 

Das Kondensat der Wärmepumpe in die Regenwasserleitung leiten – erlaubt oder nicht?

Viele Hauseigentümer überlegen, das Kondensat einfach in die Regenwasserleitung einzuleiten. Klingt naheliegend – ist aber nicht überall erlaubt. Die Regenwasserleitung führt Niederschlagswasser in die Kanalisation oder ein Versickerungssystem. Ob Kondensat hier eingeleitet werden darf, entscheidet Ihre Kommune. In einigen Städten ist es zulässig, in anderen verboten – vor allem, wenn das Regenwasser unbehandelt in ein Gewässer gelangt.

 

Unser Rat: Sprechen Sie vorab mit dem örtlichen Bauamt oder einem Fachbetrieb. Sie wissen, was in Ihrer Region erlaubt ist – und was nicht.

 

Versickerung über ein Kiesbett – was ist zu beachten?

Eine sehr einfache, aber funktionierende Lösung ist die Versickerung über ein Kiesbett – direkt unter der Wärmepumpe oder in kurzer Entfernung. Dabei wird das Kondensat durch ein Rohr oder eine Rinne in eine kleine Grube geleitet, die mit Kies, Sand und Filtervlies gefüllt ist. Dort versickert es langsam im Boden.

 

Wichtig ist:

  • Abstand zum Hausfundament (mindestens 1 Meter)
  • Frostsicherheit – auch im Winter muss das Wasser abfließen können
  • Versickerungsfähigkeit des Bodens prüfen (lehmiger Boden = Problem)

Diese Lösung eignet sich besonders bei kleineren Mengen Kondensat und gut durchlässigem Boden.

 

 
Wann ist ein Kondensatbehälter sinnvoll?

 

Ein Kondensatbehälter kann eine praktische Alternative sein – vor allem, wenn keine direkte Ableitung möglich ist. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wann sich die Anschaffung lohnt und worauf Sie achten sollten.

 

Einsatzgebiete und Vorteile

Ein Kondensatbehälter ist im Grunde ein Sammelbehälter aus Kunststoff oder Edelstahl, der unter oder neben der Wärmepumpe aufgestellt wird. Das Kondenswasser fließt per Schwerkraft oder Schlauch hinein und wird dort gespeichert.

 

Sinnvoll ist so ein Behälter immer dann, wenn:

  • keine Regen- oder Abwasserleitung in der Nähe ist
  • der Boden zu wenig versickerungsfähig ist
  • oder ein kontrollierter Abfluss gewünscht ist

Vorteil: Sie behalten den Überblick über die anfallende Kondensatmenge. Das kann auch helfen, mögliche Fehlfunktionen frühzeitig zu erkennen.

 

Überlauf- und Frostschutz beachten

Ein Kondensatbehälter hat aber auch Tücken – etwa im Winter. Stehendes Wasser gefriert, was zu Verstopfungen oder sogar Schäden an der Wärmepumpe führen kann.

 

Daher ist wichtig, dass der Behälter frostsicher aufgestellt oder beheizbar ist. Es sollte ein Überlaufventil oder eine regelmäßige Entleerung vorgesehen werden – entweder manuell oder per Tauchpumpe.

 

In manchen Fällen kann der Behälter mit einer Förderpumpe kombiniert werden, die das Wasser automatisch in einen Abfluss leitet – eine Lösung, die sich besonders bei Innenaufstellungen bewährt.

 

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Was passiert, wenn man nichts unternimmt?


Wird Kondenswasser nicht richtig abgeleitet, kann das ernsthafte Folgen haben – für Ihr Haus, Ihre Sicherheit und sogar Ihre Versicherung. Hier lesen Sie, warum Nachlässigkeit teuer werden kann.

 

Schäden an der Fassade, Rutschgefahr, Schimmelbildung

Wenn das Kondenswasser frei abläuft, sucht es sich seinen eigenen Weg. Das kann schnell problematisch werden:

  • Feuchtigkeit sammelt sich an der Hauswand – Algen, Moos und Frostsprengungen sind vorprogrammiert.
  • Rutschgefahr auf Wegen und Einfahrten, besonders im Winter. Gefrorenes Kondensat bildet regelrechte Eisplatten.
  • Pfützenbildung im Garten kann die Vegetation schädigen oder in den Keller durchsickern.


Noch schlimmer wird’s, wenn das Kondenswasser in wärmegedämmte Wandaufbauten oder in den Sockelbereich zieht – dort bleibt es lange unbemerkt und führt zu Schimmel oder Schäden an der Bausubstanz.

 

Rechtliche und versicherungstechnische Risiken

Was viele nicht wissen: Ein ungeplanter oder unsachgemäßer Ablauf des Kondensats kann sogar versicherungsrechtlich relevant sein. Denn Schäden durch "Unterlassung der Instandhaltung" können von der Wohngebäudeversicherung ausgeschlossen werden.

 

Außerdem droht Ärger mit dem Nachbarn oder der Kommune, wenn Wasser auf fremde Grundstücke oder in den öffentlichen Raum abläuft – besonders dann, wenn keine Genehmigung vorliegt.

 

Kurz gesagt: Wer das Thema Kondensat ignoriert, spart an der falschen Stelle – und riskiert hohe Folgekosten. 

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Kondensat versickern – so geht es richtig

 

Ein gut geplantes Kiesbett kann Kondensat zuverlässig aufnehmen – aber nur, wenn es korrekt gebaut ist. In diesem Abschnitt zeigen wir, wie Sie dabei richtig vorgehen.

 

Aufbau eines Kiesbetts

Ein Kiesbett ist eine Versickerungsmulde, die unter oder neben der Wärmepumpe angelegt wird. Es funktioniert wie ein Filter: Das Wasser sickert durch verschiedene Schichten nach unten ab.

 

So gehen Sie vor:

  • Grube ausheben – ca. 60 x 60 cm groß und 30–50 cm tief.
  • Geotextil (Filtervlies) auslegen – verhindert das Einschlämmen des Bodens.
  • 30–40 cm groben Kies einfüllen – z. B. Rundkies oder Schotter mit 16–32 mm Körnung.
  • Nach Bedarf eine Drainagerohrleitung zur Verteilung integrieren.
  • Oben ggf. Zierkies oder Gitterrost, damit es optisch ansprechend bleibt.

Tipp: Führen Sie das Wasser per Schlauch oder Rohr mit leichtem Gefälle ins Kiesbett – je näher an der Wärmepumpe, desto besser.

 

Abstand zu Fundament, Pflanzen und Nachbargrenzen

Wichtig ist, dass das Wasser nicht am Hausfundament versickert, da es sonst zu Durchfeuchtung und Frostschäden kommen kann. Halten Sie mindestens 1 Meter Abstand zur Hauswand, 2 Meter zu Nachbargrundstücken (je nach Landesrecht) und meiden Sie empfindliche Pflanzen, da der pH-Wert des Kondensats sauer ist.

 

Versickerung in lehmigem Boden – was tun?

Lehmige oder tonhaltige Böden sind schwer durchlässig – hier funktioniert ein einfaches Kiesbett oft nicht. In solchen Fällen helfen tiefere Sickergruben mit zusätzlicher Belüftung oder eine Kombination mit einem kleinen Sickerschacht aus Kunststoff.

 

Falls auch das nicht geht, sollten Sie das Kondensat lieber ableiten oder sammeln.


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Kondenswasser bei Luft-Wasser-Wärmepumpen: Besonderheiten

 

Gerade bei Luft-Wasser-Wärmepumpen fällt besonders viel Kondenswasser an – und das muss sicher und fachgerecht abgeleitet oder versickert werden. Denn diese Bauart ist wegen der Luftfeuchte der Hauptverursacher von Kondensat im Betrieb.

 

Außenaufstellung und Ablaufprobleme im Winter

Bei der Außenaufstellung kann es schnell zu Problemen kommen: Stehendes Kondenswasser gefriert bei Minusgraden, läuft in Gehwege oder Einfahrten und verursacht gefährliche Glatteisflächen. Das ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern auch ein klarer Planungsfehler.

 

Deshalb ist es wichtig:

  • Das Kondenswasser kontrolliert abzuleiten, z.  über ein Gefälle in ein Kiesbett.
  • Das Kondensat versickern zu lassen, wenn keine Ableitung ins Abwasser möglich ist.
  • Und: Wärmepumpen nie auf ebener Fläche ohne Entwässerung aufstellen.

 

Frostschutzlösungen und Gefälle beachten

Um im Winter keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten Sie den Kondensatablauf frostsicher gestalten (z. B. mit Heizband oder isolierten Rohren), eine ausreichende Gefällestrecke planen (mindestens 2 %) und das Wasser gezielt in ein Kiesbett unter der Wärmepumpe leiten, wenn keine Kanalisation greifbar ist.

 

Ein solches Kiesbett bei der Wärmepumpe funktioniert wie eine Drainage: Das Kondenswasser kann versickern, ohne Schäden anzurichten – vorausgesetzt, der Boden ist durchlässig genug.

 

Fazit: Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen gilt: Ohne durchdachte Entwässerung geht es nicht. Planen Sie den Ablauf immer mit – und vermeiden Sie gefährliche Eisflächen und Feuchteschäden.

Praxis-Tipps vom Fachbetrieb: Das raten unsere Klimeo-Meisterbetriebe

 

Wer täglich Wärmepumpen installiert, weiß, wo’s in der Praxis hakt – und wie man Kondenswasser dauerhaft sicher ableitet. Unsere Meisterbetriebe aus dem Klimeo-Netzwerk haben klare Empfehlungen, was Sie beachten sollten.

 

Fallbeispiele aus dem Alltag

Praxis-Tipps vom Fachbetrieb: Das raten unsere Klimeo-Meisterbetriebe klimeo icon 1

Fall 1: Luft-Wasser-Wärmepumpe auf gepflastertem Hof. Das Kondenswasser lief unkontrolliert in die Fuge und bildete im Winter eine 5 m² große Eisplatte. Die Lösung: Ein kleiner Ablaufkanal mit leichtem Gefälle in ein Kiesbett – mit Geotextil und Frostschutz. Problem gelöst, ganz ohne Abwasseranschluss.

Praxis-Tipps vom Fachbetrieb: Das raten unsere Klimeo-Meisterbetriebe klimeo icon 2

Fall 2: Neubau, aber kein Anschluss ans Abwasser möglich. Hier wurde ein Sammelbehälter mit Pumpe verwendet. Diese fördert das Kondenswasser aus der Wärmepumpe direkt in die Regenwasserleitung – nach Rücksprache mit der Gemeinde erlaubt. Kondenswasser von Wärmepumpen in Regenwasserleitungen einzuleiten, ist also manchmal möglich – wenn die rechtlichen Voraussetzungen passen.

Praxis-Tipps vom Fachbetrieb: Das raten unsere Klimeo-Meisterbetriebe klimeo icon 3

Fall 3: Altbau mit Kelleraufstellung. Die Wärmepumpe stand im Hauswirtschaftsraum, das Kondensat lief durch ein PVC-Rohr mit Siphon direkt in den Waschbeckenablauf – eine klassische Lösung für den Wärmepumpe Abwasseranschluss im Innenbereich.

Checkliste für Ihre Planung

Bevor Sie sich fragen, wohin mit dem Kondenswasser der Wärmepumpe, gehen Sie diese Punkte durch:
 

  • Wie viel Kondensat fällt bei meiner Anlage an? 
  • Ist ein Abwasseranschluss in der Nähe? 
  • Darf ich das Kondensat versickern lassen? 
  • Ist der Boden dafür geeignet? 
  • Gibt es Gefahren durch Frost oder Stauwasser? 
  • Möchte ich das Kondenswasser der Wärmepumpe nutzen – z. B. für Gartenwasser? 


Unser Tipp: Klären Sie die Situation frühzeitig mit einem qualifizierten Fachbetrieb – idealerweise schon vor dem Einbau. So vermeiden Sie böse Überraschungen.

 

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Förderung und Vorschriften – was muss beachtet werden?

 

Zwar wird das Kondenswasser selbst nicht direkt gefördert, aber es kann Einfluss auf die Genehmigung, die Förderung und sogar auf den Einbau Ihrer Wärmepumpe haben. Deshalb sollten Sie die Vorgaben kennen – und einhalten.

 

Ist eine Ableitung förderrelevant?

Im Rahmen der BEG-Förderung (Bundesförderung für effiziente Gebäude) wird die Wärmepumpe als Gesamtanlage betrachtet – inklusive Planung, Montage und Funktionsfähigkeit. Ein fehlender oder fehlerhafter Ablauf des Kondenswassers kann im schlimmsten Fall als „nicht fachgerecht“ gelten.

 

Das bedeutet: Ohne geeignete Entwässerung droht der Verlust von Zuschüssen, insbesondere wenn die Wärmepumpe nicht bestimmungsgemäß betrieben werden kann – z. B. wegen Frostschäden oder Wassereintritt ins Gebäude.

 

Auch die KfW macht klare Vorgaben, wie aus den von Ihnen bereitgestellten Förderunterlagen hervorgeht: Die Anlage muss vollständig und korrekt installiert sein – das schließt die Entwässerung mit ein.

 

Einbindung in den Bauantrag oder nachrüsten?

Je nach Bundesland und Kommune kann eine Versickerung oder Einleitung in die Regenwasserleitung genehmigungspflichtig sein. In Neubauten sollte die Kondensatableitung daher direkt mit dem Bauantrag geplant werden. Nachträgliche Lösungen sind oft teurer und umständlicher.

 

Unser Tipp: Sprechen Sie mit dem Architekten oder Energieberater frühzeitig über das Thema. Ein paar Meter Rohr oder ein kleiner Kondensatsammelbehälter können schon genügen – vorausgesetzt, es wird von Anfang an richtig gemacht.

 

Kann man das Kondenswasser der Wärmepumpe nutzen?

Eine oft gestellte Frage: Kann ich das Kondenswasser zum Gießen verwenden oder in den Regenwassertank leiten? Theoretisch ja – aber nur unter strengen Bedingungen. Das Kondensat ist sehr weich, aber leicht sauer (pH-Wert ~5). Daher kann es Metalle angreifen oder Pflanzen schädigen, wenn es ungefiltert verwendet wird.

 

Nur bei regelmäßiger Kontrolle und ggf. Filterung ist die Nutzung im Garten denkbar – aber in der Praxis selten empfehlenswert. Meist ist die einfache Versickerung oder Ableitung die bessere Wahl.

 

 
Fazit: Kondenswasser – klein, aber wichtig

 

Kondenswasser bei der Wärmepumpe wird oft unterschätzt – dabei kann es im Alltag für echte Probleme sorgen. Ob Frost, Feuchteschäden oder Ärger mit der Kommune: Ohne funktionierende Kondensatableitung riskieren Sie mehr als nasse Füße.

 

Am besten planen Sie von Anfang an mit einer sicheren Ableitung in die Abwasser- oder Regenwasserleitung (wo erlaubt), einem Kiesbett unter der Wärmepumpe zur Versickerung oder einem Kondensatsammelbehälter mit Pumpe, wenn nichts anderes möglich ist.

 

So sorgen Sie für einen störungsfreien Betrieb – und sichern sich Ihre Förderung ohne Kompromisse. Denn: Ein paar Liter Wasser am Tag können auf Dauer ganze Fundamente angreifen.

 

Häufige Fragen (FAQs)

In vielen Gemeinden ja – besonders bei der Einleitung in Regenwasserleitungen oder bei geplanter Versickerung. Am besten vorher beim Bauamt nachfragen.

Je nach Gerät, Standort und Nutzung zwischen 500 und 5.000 Litern pro Jahr – bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ist die Menge am höchsten.

Möglich, aber mit Vorsicht: Das Wasser ist weich, aber leicht sauer. Nur mit Filter und regelmäßiger Kontrolle zu empfehlen.

Je nach Aufwand: Zwischen 100 und 600 Euro, z. B. für Kiesbett, Anschluss an Abwasser oder Sammelbehälter mit Pumpe.

Vorbeugen ist besser: Rohrleitungen isolieren, Heizband einbauen, Ablaufgefälle einplanen – oder das Wasser direkt ins frostsichere Kiesbett leiten. 

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Zuletzt geändert: 09.07.2025

Von: Klimeo Redaktion

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