Was bedeutet „vorgefüllt“ bei Klimaanlagen überhaupt?
Eine vorgefüllte Klimaanlage enthält bereits eine bestimmte Menge Kältemittel ab Werk – aber was das konkret bedeutet, ist vielen beim Kauf nicht klar. In diesem Abschnitt erfahren Sie, warum „vorgefüllt“ nicht gleich „einsatzbereit“ heißt und worauf Sie unbedingt achten sollten.
Hersteller sprechen gerne davon, dass ihre Klimaanlagen „Pre-Charged“ oder „vorgefüllt“ sind. Das klingt nach Plug-and-Play, also nach einem einfachen Anschluss ohne weitere Schritte. In Wahrheit heißt das aber nur, dass die Außeneinheit – also der Kompressor – bereits mit einer bestimmten Menge Kältemittel ausgeliefert wird. Diese Menge ist jedoch für einen bestimmten Leitungslängenbereich ausgelegt, meist zwischen 3 und 5 Metern Kupferleitung.
Wenn Sie also ein typisches Split-System installieren, bei dem Innen- und Außeneinheit durch Leitungen verbunden sind, muss die Leitungslänge genau zu dieser Füllmenge passen. Ist die Leitung länger, muss der Fachbetrieb Kältemittel nachfüllen – bei kürzeren Leitungen muss unter Umständen sogar Kältemittel abgelassen werden, um Schäden zu vermeiden.
Wichtig ist: Das Kältemittel darf aus Umwelt- und Sicherheitsgründen nur von zertifizierten Fachbetrieben gehandhabt werden. Als Privatperson dürfen Sie also weder nachfüllen noch absaugen. Ein vermeintlich „vorgefülltes“ Gerät entbindet Sie also nicht davon, einen Fachbetrieb einzubinden – im Gegenteil.
Was viele nicht wissen: Auch die Innenanlage ist nicht vorgefüllt. Die Leitungen sind bei der Lieferung leer, luftdicht verschlossen und müssen vor Inbetriebnahme evakuiert (also entlüftet und getrocknet) werden, damit keine Feuchtigkeit oder Luft ins System kommt. Auch das übernimmt der Fachbetrieb mit entsprechendem Werkzeug.
Fazit dieses Abschnitts: Vorgefüllt heißt nur, dass ein Teil der Anlage mit einer definierten Kältemittelmenge kommt – der Rest muss fachgerecht vorbereitet, angepasst und installiert werden.