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Wie effizient arbeitet eine Wärmepumpe im Winter?

 

Die Frage nach dem Wirkungsgrad einer Wärmepumpe im Winter beschäftigt viele Hausbesitzer und potenzielle Umsteiger auf diese klimafreundliche Heiztechnologie. Gerade wenn die Temperaturen sinken, stehen viele vor der Herausforderung, die tatsächliche Leistungsfähigkeit ihrer Anlage einzuschätzen. Funktioniert eine Wärmepumpe auch bei Minusgraden effizient oder schnellen dann die Stromkosten in die Höhe?

 

Diese Bedenken sind durchaus berechtigt, denn die Umgebungstemperatur hat einen direkten Einfluss auf den Wirkungsgrad Ihrer Wärmepumpe. Doch die gute Nachricht vorweg: Moderne Wärmepumpen arbeiten auch im Winter effizient – wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. In diesem Beitrag beleuchten wir im Detail, welche Faktoren die Wintereffizienz beeinflussen, wie sich verschiedene Wärmepumpensysteme bei niedrigen Temperaturen verhalten und welche praktischen Maßnahmen Sie ergreifen können, um den Wirkungsgrad Ihrer Anlage auch in der kalten Jahreszeit zu optimieren.


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Grundlagen: Wirkungsgrad und Arbeitszahl von Wärmepumpen

 

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe wird durch verschiedene Kennzahlen beschrieben, die für das Verständnis der Wintereffizienz entscheidend sind. Bevor wir in die Details der Winterperformance einsteigen, klären wir diese grundlegenden Begriffe.

 

Was bedeutet Wirkungsgrad bei Wärmepumpen?

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe gibt an, wie effizient die Anlage arbeitet – also wie viel Heizenergie sie im Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Energie erzeugen kann. Anders als bei konventionellen Heizsystemen kann dieser Wert bei Wärmepumpen deutlich über 100% liegen, da sie den Großteil der Energie nicht selbst erzeugen, sondern aus der Umwelt (Luft, Wasser oder Erdreich) gewinnen.

 

Der entscheidende Wert hierbei ist die sogenannte Leistungszahl oder der COP-Wert (Coefficient of Performance). Ein COP-Wert von 4 bedeutet beispielsweise, dass die Wärmepumpe aus 1 kWh elektrischer Energie insgesamt 4 kWh Heizenergie erzeugt – 3 kWh werden also kostenlos aus der Umwelt gewonnen. Je höher dieser Wert, desto effizienter arbeitet die Anlage.

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Die Arbeitszahl (JAZ) als Effizienzkriterium

 

Während der COP-Wert nur einen Betriebspunkt unter bestimmten Bedingungen darstellt, liefert die Jahresarbeitszahl (JAZ) ein realistischeres Bild der tatsächlichen Effizienz über einen längeren Zeitraum. Die JAZ berücksichtigt alle jahreszeitlichen Schwankungen und gibt das Verhältnis zwischen der gesamten abgegebenen Wärmeenergie und dem dafür aufgewendeten Stromverbrauch über ein ganzes Jahr an.

 

Für eine wirtschaftliche Wärmepumpenheizung sollte die JAZ bei mindestens 3,0 liegen, wobei moderne Anlagen je nach Typ Werte zwischen 3,5 und 5,0 erreichen können. Besonders im Winter kann die momentane Arbeitszahl jedoch deutlich unter diesen Jahresdurchschnittswerten liegen.

 

Unterschied zwischen COP-Wert und Jahresarbeitszahl

Der wesentliche Unterschied zwischen COP-Wert und JAZ besteht in der Betrachtungsdauer. Der COP-Wert gibt die Effizienz zu einem bestimmten Zeitpunkt unter definierten Testbedingungen an. Er wird üblicherweise bei einer Außentemperatur von +7 °C und einer Vorlauftemperatur von 35 °C gemessen – Bedingungen, die im Winter selten vorliegen.

 

Die JAZ hingegen spiegelt die reale Effizienz im praktischen Betrieb über das gesamte Jahr wider und berücksichtigt:

  • Saisonale Temperaturschwankungen
  • Taktverhalten der Anlage
  • Energieverbrauch aller Systemkomponenten (inkl. Umwälzpumpen und Steuerung)
  • Betriebsphasen mit Heizstabunterstützung

 

Für Ihre Einschätzung, wie effizient eine Wärmepumpe im Winter arbeitet, ist daher die momentane Arbeitszahl während der kalten Monate wesentlich aussagekräftiger als der Hersteller-COP oder die JAZ. Wenn Sie die Effizienz Ihrer Wärmepumpe prüfen oder optimieren lassen möchten, hilft Ihnen der Meisterbetrieb in Ihrer Nähe gerne weiter. Schildern Sie Ihr Anliegen und lassen sich unverbindlich dazu beraten.

 

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Einfluss der Wintertemperaturen auf die Wärmepumpeneffizienz

 

Die Effizienz von Wärmepumpen hängt stark von den äußeren Bedingungen ab, wobei besonders die Außentemperatur eine entscheidende Rolle spielt. Je kälter es wird, desto größer werden die Herausforderungen für Ihre Heizanlage.

 

Warum sinkt die Effizienz bei niedrigen Außentemperaturen?

Die sinkende Effizienz bei niedrigen Temperaturen ist ein physikalisches Prinzip, das alle Wärmepumpentypen betrifft, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Der Grund liegt im zweiten Hauptsatz der Thermodynamik: Wärme fließt immer vom wärmeren zum kälteren Medium. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle (z.B. Außenluft) und Heizkreislauf ist, desto mehr Energie muss aufgewendet werden, um den Wärmefluss umzukehren.

 

Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe bedeutet das konkret: Sinkt die Außentemperatur von +7 °C auf -10 °C, kann der COP-Wert von etwa 4,0 auf 2,0 oder sogar darunter fallen. Die Wärmepumpe muss dann deutlich mehr Strom aufwenden, um die gleiche Heizleistung zu erbringen.

 

Ein weiterer Faktor ist die Eisbildung am Verdampfer bei Luft-Wärmepumpen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kondensiert Luftfeuchtigkeit an den kalten Lamellen und gefriert. Diese Eisschicht behindert den Wärmeübergang zusätzlich und muss regelmäßig durch Abtauvorgänge entfernt werden, was zusätzliche Energie kostet und die Effizienz weiter reduziert.

Typische Arbeitszahlen verschiedener Wärmepumpentypen im Winter

 

Wärmepumpe und Arbeitszahl im Winter – die verschiedenen Wärmepumpentypen reagieren unterschiedlich stark auf winterliche Temperaturen. Hier ein Überblick der typischen Arbeitszahlen im Winterbetrieb:

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Luft-Wasser-Wärmepumpen bei Frost

 

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am stärksten von niedrigen Außentemperaturen betroffen, da sie ihre Energie direkt aus der Umgebungsluft beziehen. Bei einer Außentemperatur von -10 °C und einer Vorlauftemperatur von 35 °C erreichen moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen typischerweise momentane Arbeitszahlen von:

  • Ältere Modelle: 1,8 bis 2,2
  • Neuere Standard-Modelle: 2,2 bis 2,7
  • High-End-Modelle mit optimierter Kältetechnik: 2,5 bis 3,0

Bei -15 °C oder -20 °C sinken diese Werte weiter. Viele Hersteller geben als untere Betriebsgrenze -20 °C oder -25 °C an, wobei an diesen Punkten die Effizienz bereits stark nachgelassen hat.

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Sole-Wasser-Wärmepumpen im Winterbetrieb

 

Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen) nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs, die in größeren Tiefen ganzjährig bei etwa 7–12 °C liegt. Diese Stabilität macht sie deutlich unabhängiger von Schwankungen der Außentemperatur:

  • Typische momentane Arbeitszahlen im Winter: 3,5 bis 4,5
  • Schwankung der Temperatur der Wärmequelle über das Jahr: ca. 3-4 °C

Allerdings kann bei sehr langen Kälteperioden die Temperatur des Erdreichs um die Kollektoren oder Sonden herum absinken, wenn mehr Wärme entzogen als nachgeführt wird. Dies kann zu einer leichten Verringerung der Effizienz gegen Ende des Winters führen.

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Wasser-Wasser-Wärmepumpen und ihre Wintereffizienz

 

Wasser-Wasser-Wärmepumpen, die Grundwasser als Wärmequelle nutzen, bieten die stabilste Wintereffizienz, da Grundwasser ganzjährig eine nahezu konstante Temperatur von etwa 8-12 °C aufweist:

  • Typische momentane Arbeitszahlen im Winter: 4,0 bis 5,0
  • Praktisch keine saisonalen Effizienzeinbußen

Durch diese hohe Quelltemperatur auch im Winter bleiben Wasser-Wasser-Wärmepumpen die effizientesten Systeme in der kalten Jahreszeit. Der Nachteil liegt in den höheren Investitionskosten für die Erschließung des Grundwassers und den geologischen Voraussetzungen, die nicht überall gegeben sind.

Bivalente Betriebsweise: Lösung für kalte Wintertage?

 

Bei sehr niedrigen Temperaturen stoßen besonders Luft-Wasser-Wärmepumpen an ihre Grenzen. Eine Möglichkeit, dennoch wirtschaftlich zu heizen, ist der bivalente Betrieb. Doch was genau bedeutet das und wann ist diese Betriebsweise sinnvoll?

Der bivalente Betrieb beschreibt ein Heizsystem, bei dem die Wärmepumpe bei extrem niedrigen Temperaturen durch eine zweite Wärmequelle unterstützt oder vollständig ersetzt wird. Diese zweite Wärmequelle ist meist ein elektrischer Heizstab (integriert oder separat), kann aber auch ein Gas- oder Ölkessel sein.

 

Man unterscheidet dabei zwischen:

  • Bivalent-parallel: Die Wärmepumpe läuft weiter, wird aber durch den Zusatzheizer unterstützt.
  • Bivalent-alternativ: Die Wärmepumpe schaltet ab und der Zusatzheizer übernimmt vollständig.

Bei modernen Anlagen ist der bivalent-parallele Betrieb üblich, da die Wärmepumpe auch bei sehr niedrigen Temperaturen noch einen Teil der Heizlast decken kann.

Der Bivalenzpunkt bezeichnet die Außentemperatur, ab der der Zusatzheizer zugeschaltet wird. Die richtige Einstellung dieses Punktes ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage:

  • Zu hoher Bivalenzpunkt (z.B. bei +2 °C): Der elektrische Heizstab läuft zu oft, was die Betriebskosten unnötig erhöht.
  • Zu niedriger Bivalenzpunkt (z.B. bei -15 °C): Die Wärmepumpe arbeitet in Bereichen, in denen sie sehr ineffizient ist und eventuell mehr Strom verbraucht als der direkte Heizstab.

Für moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen wird je nach Anlagenauslegung typischerweise ein Bivalenzpunkt zwischen -5 °C und -10 °C empfohlen. Die optimale Einstellung hängt jedoch von mehreren Faktoren ab:

  • Gebäudedämmung und Heizlast
  • Leistungsfähigkeit der Wärmepumpe bei niedrigen Temperaturen
  • Lokales Klima und Häufigkeit extremer Kälteperioden
  • Aktuelles Verhältnis von Strom- zu Gas-/Ölpreisen

 

Mehr zum Bivalenzpunkt und seiner richtigen Einstellung können Sie im Beitrag: „Bivalenzpunkt der Wärmepumpe: Wann schaltet die Zusatzheizung ein?“ nachlesen.

Bei der Entscheidung, ab welcher Temperatur der Heizstab zugeschaltet werden sollte, ist eine einfache Faustregel hilfreich: Sobald die momentane Arbeitszahl der Wärmepumpe unter 1,0 fällt, wäre direktes elektrisches Heizen effizienter.

 

In der Praxis wird der Bivalenzpunkt jedoch meist früher angesetzt, da:

  • Die Wärmepumpe bereits bei einer Arbeitszahl von 1,5-2,0 nahe ihrer Leistungsgrenze arbeitet und verstärkt Verschleiß erleidet.
  • Der Stromverbrauch bei sehr niedrigen Temperaturen überproportional ansteigt.
  • Extreme Kälteperioden in den meisten Regionen Deutschlands nur wenige Tage pro Jahr ausmachen.

Eine fundierte Kosten-Nutzen-Analyse sollte die Häufigkeitsverteilung der Außentemperaturen an Ihrem Standort berücksichtigen. In den meisten Fällen machen Temperaturen unter -10 °C weniger als 5 % der jährlichen Heizperiode aus, weshalb der Einfluss auf die Gesamtwirtschaftlichkeit begrenzt ist.

 

Für maximale Wirtschaftlichkeit könnte die bivalente Betriebsweise auch dynamisch an die aktuellen Strompreise angepasst werden – besonders interessant für Haushalte mit dynamischen Stromtarifen, einem Wärmepumpenstromtarif oder eigener PV-Anlage.

Praktische Tipps zur Optimierung der Wärmepumpeneffizienz im Winter

 

Mit einigen gezielten Maßnahmen können Sie die Effizienz Ihrer Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen deutlich verbessern. Diese Tipps helfen Ihnen, den Wirkungsgrad zu optimieren und Betriebskosten zu sparen.

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Optimale Vorlauftemperatur einstellen

 

Die Vorlauftemperatur hat einen enormen Einfluss auf die Effizienz Ihrer Wärmepumpe. Je niedriger sie ist, desto höher der Wirkungsgrad. Als Faustregel gilt: Eine Absenkung der Vorlauftemperatur um 1 °C erhöht die Effizienz um etwa 2–3 %.

 

Für den Winterbetrieb bedeutet das konkret:

  • Überprüfen Sie die Heizkurve und passen Sie diese bedarfsgerecht an. Viele Anlagen sind ab Werk zu steil eingestellt.
  • Experimentieren Sie mit der schrittweisen Absenkung der Vorlauftemperatur, bis Sie die niedrigste Temperatur gefunden haben, die noch thermischen Komfort gewährleistet.
  • Nutzen Sie die Nachtabsenkung, jedoch nicht zu extrem (maximal 2–3 °C), da das Wiederaufheizen sonst zu viel Energie kostet.
  • Bei Fußbodenheizungen sind Vorlauftemperaturen von 30–35 °C ideal, bei Heizkörpern sollten Sie im Winter 40–45 °C anstreben.

Besonders wichtig: Vermeiden Sie häufige manuelle Änderungen der Solltemperatur. Eine konstante Betriebsweise ist effizienter als häufiges Auf- und Abregeln.

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Regelmäßige Wartung und ihre Auswirkung auf den Wirkungsgrad

 

Eine gut gewartete Wärmepumpe arbeitet deutlich effizienter als eine vernachlässigte Anlage. Besonders im Winter, wenn die Anlage unter Volllast läuft, macht sich mangelnde Wartung schnell bemerkbar:

 

  • Bei Luft-Wärmepumpen: Halten Sie den Verdampfer (die Außeneinheit) frei von Laub, Schnee und anderen Hindernissen, die den Luftstrom beeinträchtigen könnten.
  • Prüfen Sie regelmäßig den Luftfilter und reinigen Sie ihn bei Bedarf.
  • Achten Sie darauf, dass die Abtaufunktion korrekt arbeitet.
  • Lassen Sie das Kältemittel regelmäßig überprüfen – ein zu niedriger Füllstand kann die Effizienz um bis zu 30 % reduzieren.
  • Bei Erdwärmepumpen: Prüfen Sie den Druck im Solesystem und entlüften Sie die Anlage bei Bedarf.

 

Eine professionelle Wartung durch einen Meisterbetrieb einmal jährlich vor der Heizsaison ist empfehlenswert und kann die Wintereffizienz deutlich verbessern. Finden Sie ganz einfach den nächstgelegenen Meisterbetrieb in Ihrer Nähe und lassen sich zu Ihrem Anliegen beraten.

 

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Moderne Steuerungstechnik nutzen

 

Die Steuerung Ihrer Wärmepumpe bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung:

  • Installieren Sie eine Wettervorhersage-basierte Steuerung, die Temperaturschwankungen vorausschauend berücksichtigt.
  • Nutzen Sie Smart-Home-Integrationen, um Heizzeiten an Ihre tatsächlichen Anwesenheitszeiten anzupassen.
  • Installieren Sie Einzelraumregelungen, um Räume bedarfsgerecht zu beheizen.
  • Viele Hersteller bieten inzwischen Apps und Online-Dienste, die eine Fernüberwachung und -steuerung ermöglichen und Optimierungspotenziale aufzeigen.
  • Bei Anlagen mit PV-Integration: Nutzen Sie überschüssigen Solarstrom für den Wärmepumpenbetrieb und speichern Sie die Energie in Ihrem Heizungssystem (z.B. durch Anhebung der Puffertemperatur bei Stromüberschuss).

Besonders innovative Systeme nutzen selbstlernende Algorithmen, die das Heizverhalten kontinuierlich optimieren und an Ihre Gewohnheiten sowie die Gebäudeträgheit anpassen.

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Wärmepumpen im Wintervergleich

 

Die Wintereffizienz von Wärmepumpen variiert nicht nur zwischen den verschiedenen Bauarten, sondern auch zwischen der Technologie und Modellen. Ein Blick auf die technologischen Unterschiede und aktuelle Marktangebote kann bei der Auswahl einer winterfesten Wärmepumpe helfen.

 

Technologieunterschiede und ihr Einfluss auf die Winterperformance

Moderne Wärmepumpen unterscheiden sich in mehreren technischen Aspekten, die direkten Einfluss auf die Wintereffizienz haben:

  • Kältemittel: Neuere Kältemittel wie R290 (Propan) oder R32 bieten bessere Tieftemperatureigenschaften als ältere Mittel wie R410A.
  • Verdichtertechnologie: Inverter-gesteuerte Verdichter mit variabler Drehzahl passen ihre Leistung dem Bedarf an und arbeiten effizienter als Geräte mit Ein-Aus-Regelung.
  • EVI-Technologie (Enhanced Vapor Injection): Diese spezielle Verdichtertechnologie verbessert die Effizienz bei niedrigen Außentemperaturen durch Zwischeneinspritzung.
  • Wärmetauscher-Design: Größere oder effizientere Wärmetauscher verbessern den Wärmeübergang und damit die Effizienz.
  • Abtausysteme: Intelligente Abtausteuerungen minimieren Energieverluste durch unnötige Abtauvorgänge.

 

Besonders fortschrittliche Modelle verfügen zudem über:

  • Mehrkreisige Systeme mit optimierten Kältekreisläufen für verschiedene Temperaturbereiche
  • Wärmepumpen mit Heißgasnutzung, die Abwärme des Verdichters effizient einsetzen
  • Kombinierte Systeme mit integrierter Lüftung und Wärmerückgewinnung

Wärmepumpen und ihre Tieftemperatur-Effizienz

 

Beachten Sie, dass diese Werte von Herstellerangaben stammen und unter Idealbedingungen ermittelt wurden. In der Praxis können die tatsächlichen Werte je nach Installation und Betriebsbedingungen abweichen.

 

Bei der Auswahl einer winterfesten Wärmepumpe sollten Sie neben den reinen Effizienzwerten auch auf folgende Aspekte achten:

  • Minimale Betriebstemperatur ohne Heizstabunterstützung
  • Leistungsverlust bei niedrigen Temperaturen (idealerweise unter 25 % bei -15 °C)
  • Geräuschentwicklung im Winterbetrieb (oft höher als im Normalbetrieb)
  • Qualität und Intelligenz der Abtausteuerung
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Luft-Wasser-Wärmepumpen mit herausragender Tieftemperatur-Effizienz

 

  • Hochwertige Modelle erreichen bei -10 °C Außentemperatur und 35 °C Vorlauftemperatur noch COP-Werte von 2,5 bis 3,0.
  • Einige Spitzenmodelle garantieren sogar bei -15 °C noch ihre volle Heizleistung ohne Heizstabunterstützung.
  • Die besten am Markt verfügbaren Systeme bieten bei -7 °C Außentemperatur COP-Werte über 3,0.
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Vergleich von Spitzenmodellen

 

Bei einer Außentemperatur von -7 °C und einer Vorlauftemperatur von 35 °C erreichen moderne High-End-Modelle folgende Effizienzwerte:

  • Premium-Modelle bekannter Hersteller: COP 2,8 - 3,2
  • Mittelklasse-Modelle: COP 2,4 - 2,8
  • Einstiegsmodelle: COP 2,0 - 2,4
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Momentane Arbeitszahl bei verschiedenen Außentemperaturen

 

Die Arbeitszahl gibt an, wie viel Heizenergie pro eingesetzter Kilowattstunde Strom erzeugt wird. Bei -10 °C kann diese auf 2,0-2,5 sinken.

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Strompreis

 

Der aktuelle Strompreis ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeitsberechnung. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh und einer Arbeitszahl von 2,5 kostet eine erzeugte kWh Heizwärme 12 Cent.

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Heizlast des Gebäudes

 

Je besser die Dämmung, desto weniger fällt die sinkende Effizienz ins Gewicht, da insgesamt weniger geheizt werden muss.

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Häufigkeitsverteilung der Außentemperaturen

 

Entscheidend ist, wie oft wirklich extreme Kälte auftritt. In den meisten Regionen Deutschlands liegen die Temperaturen nur an wenigen Tagen unter -10 °C.

Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen im Winter

 

Neben der technischen Effizienz interessiert Hausbesitzer vor allem die wirtschaftliche Seite des Winterbetriebs. Lohnt sich eine Wärmepumpe auch dann, wenn sie in den kältesten Monaten nicht mit optimaler Effizienz arbeitet?

 

Berechnung der Betriebskosten bei niedrigen Temperaturen

Um die tatsächlichen Betriebskosten im Winter zu berechnen, müssen Sie mehrere Faktoren berücksichtigen:

Ein Rechenbeispiel:

 

  • Einfamilienhaus mit 120 m² Wohnfläche
  • Heizlast: 6 kW bei -14 °C Außentemperatur
  • Strompreis: 30 Cent/kWh
  • JAZ der Wärmepumpe: 3,5 im Jahresdurchschnitt

 

Bei einem kalten Wintertag mit -10 °C (Arbeitszahl sinkt auf 2,2):

  • Täglicher Heizbedarf: ca. 120 kWh
  • Stromverbrauch: 120 kWh ÷ 2,2 = 54,5 kWh
  • Tageskosten: 54,5 kWh × 0,30 €/kWh = 16,35 €

 

Zum Vergleich: Mit einer Gasheizung (Wirkungsgrad 90 %, Gaspreis 12 Cent/kWh) wären die Kosten: 120 kWh ÷ 0,9 × 0,12 €/kWh = 16,00 €

 

Hier zeigt sich, dass selbst an sehr kalten Tagen die Betriebskosten einer Wärmepumpe mit denen einer Gasheizung vergleichbar sein können. Entscheidend für die Gesamtwirtschaftlichkeit ist jedoch die Betrachtung des ganzen Jahres.

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Amortisationszeiten unter Berücksichtigung des Winterbetriebs

 

Bei der Berechnung der Amortisationszeit müssen die winterbedingten Effizienzeinbußen berücksichtigt werden:

  • Investitionskosten: Wärmepumpen erfordern höhere Anfangsinvestitionen als konventionelle Heizsysteme. Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten inkl. Installation etwa 15.000-25.000 €, Erdwärmepumpen 20.000-30.000 €.
  • Förderungen: Staatliche Förderungen können die Investitionskosten erheblich senken. Aktuell werden bis zu 40 % der Kosten gefördert.
  • Jährliche Einsparungen: Diese ergeben sich aus der Differenz der Betriebskosten zur Vergleichsheizung (meist Gas oder Öl).
  • Wintereinfluss: Die geringere Effizienz im Winter verlängert die Amortisationszeit etwas, allerdings weniger stark als oft befürchtet.

 

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Typische Amortisationszeiten unter Berücksichtigung des Winterbetriebs:

  • Bei Neubau: 8-12 Jahre
  • Bei Sanierung mit Umstellung auf Niedertemperaturheizung: 10-15 Jahre
  • Bei Sanierung ohne Anpassung des Heizsystems: 12-18 Jahre

 

Diese Zeiten können durch steigende Energiepreise, die CO2-Steuer bei Hybrid-Systemen mit fossilen Energieträgern, zusätzliche Förderungen oder die Kombination mit einer PV-Anlage weiter verkürzt werden. Außerdem sollte der Umweltaspekt nicht vergessen werden: Selbst bei geringerer Wintereffizienz spart eine Wärmepumpe im Vergleich zu fossilen Heizsystemen erheblich CO2 ein.

Fazit: Ist eine Wärmepumpe im Winter effizient genug?

 

Die Frage nach der Wintereffizienz von Wärmepumpen lässt sich nicht pauschal beantworten – sie hängt von zahlreichen Faktoren ab. Dennoch zeigt unsere Analyse, dass moderne Wärmepumpen auch bei niedrigen Temperaturen durchaus effizient arbeiten können.

 

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

  • Die Effizienz von Wärmepumpen sinkt zwar bei niedrigen Außentemperaturen, bleibt aber bei gut ausgelegten Anlagen auch im Winter wirtschaftlich.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am stärksten von Temperatureinflüssen betroffen, können aber durch moderne Technologien wie Inverter-Technik und EVI-Verdichter auch bei Minusgraden noch gute Arbeitszahlen erreichen.
  • Erd- und Wasserwärmepumpen bieten durch ihre stabilere Wärmequelle eine deutlich konstantere Wintereffizienz.
  • Die bivalente Betriebsweise mit elektrischer Zusatzheizung ist eine sinnvolle Lösung für extreme Kälteperioden.
  • Durch optimierte Vorlauftemperaturen, regelmäßige Wartung und intelligente Steuerung lässt sich die Wintereffizienz deutlich verbessern.
  • In der Gesamtjahresbilanz bleibt eine Wärmepumpe in den meisten Fällen wirtschaftlicher als fossile Alternativen, da extreme Kälteperioden in Deutschland nur einen kleinen Teil der Heizperiode ausmachen.

 

Für Hausbesitzer bedeutet dies: Eine sorgfältig ausgelegte und richtig betriebene Wärmepumpe ist auch im Winter eine effiziente und zukunftssichere Heizlösung. Entscheidend ist die professionelle Planung, die das Gebäude, das lokale Klima und die individuellen Anforderungen berücksichtigt. Besonders in Kombination mit einer guten Gebäudedämmung und einem Niedertemperatur-Heizsystem kann eine Wärmepumpe ihre Stärken auch in der kalten Jahreszeit ausspielen.

 

Die Technologie entwickelt sich zudem stetig weiter – neueste Modelle bieten deutlich bessere Tieftemperatureigenschaften als ältere Geräte. Wer heute in eine qualitativ hochwertige Wärmepumpe investiert, setzt auf ein Heizsystem, das nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich überzeugend ist – selbst wenn das Thermometer unter null sinkt.

 

Der Meisterbetrieb in Ihrer Nähe berät Sie gerne zu Ihrer optimalen Wärmepumpenlösung, die Sie an heißen und kühlen Tagen zuverlässig begleitet. Mit dem klimeo-Kostencheck können Sie zudem Ihre voraussichtlichen Investitionskosten in wenigen Schritten berechnen lassen.

 

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Häufige Fragen zur Wärmepumpeneffizienz im Winter

Der Wirkungsgrad einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sinkt bei fallenden Außentemperaturen deutlich. Bei einer typischen Anlage kann die Arbeitszahl von etwa 4,0 bei +7 °C auf etwa 2,0–2,5 bei -10 °C fallen. Das bedeutet eine Reduzierung der Effizienz um ca. 40–50 %. Bei Erdwärmepumpen ist der Effekt mit etwa 10–20 % Effizienzrückgang deutlich geringer, da die Temperatur der Wärmequelle stabiler bleibt.

Die optimale Zuschalttemperatur für den Heizstab liegt typischerweise zwischen -5 °C und -10 °C, je nach Modell der Wärmepumpe und Gebäudesituation. Moderne, leistungsfähige Anlagen können oft bis -15 °C oder sogar -20 °C ohne Heizstabunterstützung arbeiten. Die genaue Einstellung sollte im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erfolgen, die lokale Klimabedingungen und aktuelle Energiepreise berücksichtigt.

Grundsätzlich ja, aber mit deutlichen Einschränkungen bei der Wirtschaftlichkeit. In schlecht gedämmten Gebäuden sind höhere Vorlauftemperaturen nötig, was die Effizienz der Wärmepumpe reduziert. Besonders bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt kann dies zu hohen Stromkosten führen. Für solche Gebäude empfehlen sich entweder vorherige Dämmmaßnahmen, die Installation besonders leistungsfähiger Tieftemperatur-Wärmepumpen oder hybride Heizsysteme mit einem zweiten Wärmeerzeuger für Spitzenlasten.

In Regionen mit häufigen und lang anhaltenden Frostperioden bieten Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen die höchste Effizienz und Versorgungssicherheit. Durch ihre von der Außentemperatur weitgehend unabhängige Wärmequelle arbeiten sie auch bei -20 °C noch mit guten Arbeitszahlen. Wenn eine Erdwärmepumpe nicht möglich ist, können speziell für niedrige Temperaturen optimierte Luft-Wasser-Wärmepumpen mit EVI-Technologie eine Alternative darstellen, sollten dann aber großzügig dimensioniert werden.

Ja, in den meisten Fällen bleibt eine Wärmepumpe wirtschaftlich, selbst wenn an einigen Tagen der Heizstab zugeschaltet wird. Die entscheidende Frage ist, wie häufig und wie lange dies der Fall ist. In Deutschland liegen die Temperaturen typischerweise nur an wenigen Tagen im Jahr unter -10 °C, sodass der Heizstabeinsatz in der Jahresbilanz nur begrenzte Auswirkungen hat. Wichtig ist eine intelligente Regelung, die den Heizstab nur bei tatsächlichem Bedarf aktiviert und nicht unnötig lange laufen lässt.

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Zuletzt geändert: 08.08.2025

Von: Klimeo Redaktion

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